Diese Seite zeigt dir, womit sich der ABC-Zug beim Thema Dekontamination beschäftigt, welche Fachbegriffe es gibt und wie wir konkret die Feuerwehren vor Ort unterstützen.
Dekontamination
Grundsätze der Dekontamination bei der Feuerwehr
- Die ABC-Einsatzstelle wird in Gefahrenbereich und Absperrbereich gegliedert.
- Im Gefahrenbereich halten sich nur Einsatzkräfte mit Sonderschutzausrüstung (z.B. Chemikalienschutzanzug Form 3) auf.
- Im Absperrbereich sind nur Einsatzkräfte tätig (Feuerwehr, Rettungsdienst,…)
- Zwischen Gefahrenbereich und Absperrbereich gibt es nur einen Übergang, den Dekontaminationsplatz.
- Der Dekon-Platz ist in Schwarz- (“kontaminiert”) und Weißbereich (“sauber”) getrennt. Beim ABC-Zug kommen hierfür Ampelfarben zum Einsatz.
Die folgenden Tabs erklären, was mit dem jeweiligen Fachbegriff gemeint ist und zeigen ggf. anhand von Bildern, wie das im Einsatzfall aussehen kann. Eine Ampelfarbe verdeutlicht, was jede selbst Feuerwehr leisten kann und wann es uns als ABC-Zug braucht.
Jede Feuerwehr
Ziel der Stufe 1 “Sofort-Dekon” ist, Personal und Betroffene schnell von möglicher Kontamination zu befreien. Hierzu genügt z.B. PSA ablegen (trocken) oder ein Schnellangriff, D- oder C-Strahlrohr mit Sprühstrahl + evtl. noch Notfallwanne oder Mulde.
Diese Stufe erreichen wir z.B. mit unserem LF Atemschutz/Dekon, Kater Weißenburg 49/1.
theoretisch jedes Löschfahrzeug, ABC-Zug empfohlen
Die Standard-Dekon ist bei jedem ABC-Einsatz unter persönlicher Sonderausrüstung (z. B. CSA, Kontaminationsschutzanzug) sicherzustellen.
Bei der Standard-Dekon werden Hilfsmittel zur Dekontamination eingesetzt. Die wichtigsten Unterschiede bzw. Erweiterungen zur Dekon Stufe 1 sind:
- Durchführung an einem markierten Platz
- A: Kontaminations-Nachweisplatz
- B-und C: Dekontaminationsplatz
- Sonderausrüstung wie CSA werden nur an diesem Platz abgelegt
- Schmutzwasser wird aufgefangen
Mit einem Löschfahrzeug kann dies mit etwas Kreativität behelfsmäßig aufgebaut werden, z.B. über Steckleiterteile, Saugschlauch-Ringe, THL-Planen, Waldbrandausstattung mit D-Strahlrohren u.v.m.
Zusätzlich kommt typischerweise auch eine Ein-Personen-Duschkabine eines Dekon-Fahrzeugs zum Einsatz.
Der ABC-Zug setzt hierfür das LF A/D (Kater Weißenburg 49/1) und bei Bedarf den Dekon-P (Kater Weißenburg 67/1) ein.
nur über ABC-Zug
Erweiterte Dekon Stufe 3 ergänzt die Stufe 2 mit:
- Schnelleinsatzzelten:
- Duschzelt
- Aufenthaltszelt
- Versorgungszelt
- Heizmöglichkeiten:
- für Duschwasser: Durchlauferhitzer
- für Zelte: Heizlüfter
- Wechselkleidung
- Dekon-Optionen:
- für beteiligte Personen ohne Schutzanzug
- zusätzlich Rollsystem für liegend Verletzte
Für den Einsatz der Dekon Stufe 3 rücken alle Fahrzeuge des ABC-Zug aus.
Jede Feuerwehr
Die einfachste und materialärmste Art der Dekontamination.
Wie der Name impliziert, wird die Kontamination ohne Wasser entfernt, z.B. durch Ablegen von Kleidung oder Entfernen von Kleidungsstücken mit Kleidungsschere.
Diese Art der Dekontamination wird z.B. bei A-Einsätzen genutzt, da man hier unnötige Mengen kontaminiertes Wasser vermeiden will.
Jede Feuerwehr
Dekontamination mit Wasser. Hierbei wird die kontaminierte, wasserundurchlässige (!) Kleidungschicht oder direkt die Haut mit Wasser abgewaschen.
Diese Art der Dekontamination wird typischerweise im C-Einsatz angewendet und erfolgt in den drei Dekon-Stufen 1-3.
Jede Feuerwehr
Spot-Dekontamination ist eine lokale Dekontamination, z.B. bewusst nur am Arm oder Bein.
Diese Art spart Material und Zeit und bietet sich daher besonders im A-Einsatz an. Die Methode sollte aber nur angewendet werden, wenn eindeutig klar ist, dass aufgrund der Einsatzlage nur an bestimmten Stellen Kontamination möglich sein kann.
Ein weitere Beispiel für Spot-Dekontamination ist die Grobreinigung von offensichtlich erkennbarem Schmutz auf dem Schutzanzug vor der Dekon-Dusche.
je nach Stufe
Dekontamination der eingesetzten Trupps, die im Gefahrenbereich tätig waren.
Bei sorgfältig ausgewählter Kontaminations-Schutzkleidung für die Einsatzlage ist dies mit Routinetätigkeiten einfach handzuhaben, z.B. CSA und Duschkabine.
Je nach Verletzung und Lage, ABC-Zug empfohlen
Beteiligte und/oder Verletzte im Gefahrenbereich sind nicht über Schutzkleidung vor der CBRN-Gefahr geschützt und damit der Kontamination und Inkorporation ausgesetzt.
Im günstigsten Fall ist eine Trockendekontamination möglich durch Ablegen von Kleidung. Im schlimmsten, aber glücklicherweise sehr seltenen Fall erfordert die Einsatzlage einen Dekonplatz Stufe 3.
Je nach Stufe
Dekontamination von Geräten spielt bei der Feuerwehr meist eine untergeordnete Rolle. Doch gerade wenn Material knapp ist und außerhalb des Gefahrenbereichs noch gebraucht wird (z.B. Messgeräte), ist eine Dekon-G notwendig.
Messgeräte des ABC-Zug haben teilweise z.B. eine Kontaminations-Schutzhülle, die im Schwarzbereich entfernt wird.